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Im Gespräch mit Jens Lehmann (CDU)
Als ich am gestrigen Vormittag meinen Wochenendeinkauf erledigte sah ich wie die CDU einen Infostand vor dem Laden aufbaute. Schon während dem Einkauf freute ich mich darauf diesen mit meiner Anwesenheit zu beehren. In der Vergangenheit führte das manchmal dazu das Infostände abgebrochen wurden oder zumindest die Polizei erschien. Kreativer lautstarker Protest ist eben nicht immer erwünscht 😃. Gestern verlief der Tag aber etwas anders. Als ich den Laden verließ, erblickte ich so gleich Jens Lehmann, der in meinem Wahlkreis als Direktkandidat fungiert.
Ich kenne Jens Lehmann durch den Radsport, welchen ich als Kind und Jugendlicher noch verfolgte, wir hatten da ja in der DDR auch einige erfolgreiche Sportler, die selbst nach der sogenannten Wiedervereinigung noch Erfolge erzielten. So war zum Beispiel in der Siedlung in der ich aufgewachsen bin, sehr oft Uwe Ampler (einer der besten Radsportler in der DDR) zu Gast, da dort seine Eltern wohnten. Aber dies ist nur eine Anekdote am Rand.
Ich begrüßte Herrn Lehmann gleich mit den Worten: Als Sportler fand ich Sie sympathisch, bei der Partei in der sie Mitglied sind ist dies nicht der Fall. Trotzdem entwickelte sich ein auch für mich interessantes Gespräch. Natürlich interessierten mich vor allem friedenspolitische Themen. So kritisierte ich natürlich mit deutlichen Worten die Kriegspolitik der CDU. Lehmann gab an, dass er ein Unterstützer von Waffenlieferungen gewesen ist, mittlerweile sieht er dies aber etwas anders. Russland wird es immer geben und mit Russland müsste man klarkommen, so ähnlich waren seine Worte. Beim Thema Marschflugkörper gab er an, dass da momentan sehr viel heiße Luft verbreitet wird. Aktuell wären diese gar nicht lieferbar und die Produktion nicht so einfach möglich, da Ersatzteile fehlen. Lehmann sitzt ja für die Kriegspartei CDU im Verteidigungsausschuss. Er berichtete das insbesondere mit den Grünen keine Zusammenarbeit möglich ist, da sie nichts kapieren und in einer anderen Realität leben. Insbesondere Baerbock kam nicht gut dabei weg.
Natürlich kam auch das Thema Brandmauer zur Sprache. Ich für meinen Teil vertrete sowieso die Ansicht, dass die Brandmauer zu den Täterparteien nicht hoch genug sein kann.
Deshalb ist es auch von der AfD heuchlerisch, Wagenknecht dafür zu kritisieren das sie mit Altparteien koaliert, wo man doch am liebsten selbst mit der CDU in die Kiste springen würde. Im allgemeinen ist diese Kritik aber berechtigt, dies hat aber nichts mit dem heutigen Gespräch zu tun. Lehmann ließ zumindest durchblicken, dass er kein Anhänger der Brandmauer ist, obwohl er es nicht direkt erwähnte. Er sprach sogar mit Voigt (CDU Thüringen) das dieser mit der AfD sprechen sollte, nach dem Motto trennt euch von Höcke und ähnlichen Mitgliedern und man könnte über eine Zusammenarbeit nachdenken. Bemerkung am Rande, dies wird meiner Meinung nach auch in Zukunft passieren damit man Koalitionsfähig wird. Man wird die eigene Programmatik verwässern und nicht konforme Kader politisch kaltstellen. So sichert sich das System auf weitere Jahre seine Macht, für das Volk gibt es ein paar Brotkrümel mehr, vielleicht etwas BRD ala Helmut Kohl. Wer nicht völlig mit einem Hammer auf den Kopf bekommt hat, erkennt dies, wenn er sich die Entwicklung von Europas Rechtsparteien anschaut.
Nun aber zurück zum Gespräch. Lehmann erzählte das er bereits vor Jahren im Stadtrat von Leipzig einen Antrag einbrachte, der auch von der AfD unterstützt wurde. Muss wohl im Jahr 2019 gewesen sein. Dieser Antrag aus einem Kommunalparlament erregte sogar das Interesse von Angela Merkel, die sich bei Lehmann persönlich meldete. Dies kennt man ja auch aus Thüringen, im Fall Kemmerich. 😀
Neben dem Russland Ukraine-Konflikt brachte ich das Thema Staatsräson zur Sprache. Hier war Herr Lehmann allerdings nicht so gesprächig. Er wechselte dann das Thema und kam auf die Bombardierung deutscher Städte zu sprechen, mit der er sich erst kürzlich näher befasst hat. Er zeigte sich erstaunt darüber, wie viele Städte von massiven Angriffen betroffen waren. So sprachen wir natürlich auch über Leipzig, welches unter anderem im Dezember 1943 angegriffen wurde.
Zum Abschluss sprachen wir noch über die Wahl am Sonntag. Ich teilte Herrn Lehmann mit, dass ich ihn als Direktkandidaten natürlich nicht wählen werde. Er sagte daraufhin das ich dann für den AfD Kandidaten stimmen soll, da sonst meine Stimme verloren wäre, da nur diese beiden Kandidaten die Chance auf das Direktmandat hätten. Ich persönlich werde aber keinen der Beiden wählen, denn leider sind auch die Direktkandidaten der AfD in Leipzig absolut nicht wählbar.
Trotz völlig unterschiedlicher Ansichten, war es zumindest ein auch für mich interessantes Gespräch.
Alexander Kurth
Redakteur Ungetrübt Media