
Wenn ich mir die Geschichte der Revolutionen anschaue, dann gehe ich zurück bis mindestens 1789, also der französischen Revolution. Man könnte noch viel weiter zurückgehen, 1789 reicht aber völlig. Das Zinsgeldsystem hatte ab Ende des 14. Jahrhunderts in Europa immer mehr Fuß gefasst, „Prakteaten kommen im 18. Jahrhundert nur noch in wenigen Schweizer Kantonen zu Anwendung, kaum jemand kennt heute das Wort „Prakteaten¹“ und Anfang des 20. Jahrhunderts gerät auch das Wort „Allmande²“ in Vergessenheit.
Im Zuge der französischen Revolution wurden die Monarchen durch Repräsentanten, von (angeblich) demokratisch gewählte Volksvertreter ersetzt, so wie bei allen anderen Revolutionen danach auch.
Die Geldgeber der Monarchen blieben weitestgehend unbehelligt und konnten ihr Spiel mit der Macht durch Geld ganz ohne lästige Monarchen weiter spielen.
So lange wir diesen Kreis nicht durchbrechen, werden wir uns noch hunderte von Jahren im Kreis drehen und gegen eine vielköpfige Schlage kämpfen.
Heute ist es ein sehr kleiner Kreis von Menschen, die die Geschichte des Geldes kennen, auch Bücher von Silvio Gesell oder später von Helmut Kreutz gelesen und verstanden haben. In ihnen liegt meine Hoffnung auf eine friedliche, gemeinwohlorientierte und gerechte Welt.
Wege in eine gemeinwohlorientierte gerechte Welt:
- Abkehr vom Parteiensystem, hin zu dem Gemeinwohl verpflichteten, regionalen Wählervereinigungen
- Schaffung direkter Demokratie „von unten“ über die Strukturen der dem Gemeinwohl verpflichteten, regionalen Wählervereinigungen
- Schaffung von fließendem Geld über regionale Bonussysteme als zukünftige Alternativzahlungssystem, z.B. ähnlich der Bonusflugmeile
¹Prakteaten
Zahlungsmittel mit Schlagschatz als einziges Mittel der Besteuerung, Brakteatenzeit: ca. 1150–1450, fließendes Geld im Mittelalter
Prakteaten waren Dünnblechmünzen als Münzgeld mit einer entsprechenden Prägung im Umlauf.
Ohne Vorankündigung wurden in regelmäßigen, aber nicht genau definierten Abständen, diese Münzen „verrufen“, verloren demnach die Einsatzmöglichkeit als Zahlungsmittel. Es gibt auch Beispiele, bei denen das Verrufen in festgelegten Zeitabständen erfolgte. Aus diesem Grund war es nicht zweckdienlich, derartige Zahlungsmittel als Wertspeicher anzuhäufen, da der „Verlust“ nach dem Tausch in die neu ausgegebenen Münzen zu intensiv gewesen wäre. Ein typischer Abzug lag in der Höhe von 20 bis 25 %, man gab demnach zum Beispiel 4 oder 5 „alte“ Münzen ab, um im Tausch 3 oder 4 neue Münzen, die sofort volle Akzeptanz erlangten, zu erhalten.
Das Anhäufen von zu großen Vermögen war durch den Schlagschätz schwere, als in der heutigen Zeit und damit zweifellos auch gerechter. @neuesgeld.net
²Allmende
Gemeinschaftseigentum eines Dorfes, dass von den Bauern des Dorfes genutzt werden kann. Jeder Bauer des Dorfes darf dort beispielsweise seine Kühe grasen lassen. Im Mittelalter gab es in vielen Gegenden dörfliche Allmenden. Das Land war frei von Eigentumsinteressen.
REDMAN