Die erste (ehrliche) Rede von Lars Klingbeil im Bundestag

Die erste Bundestagsrede von Lars Klingbeil als Vizekanzler und Finanzminister

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

heute stehe ich vor Ihnen – als Vizekanzler, Finanzminister und, ja, lebender Beweis dafür, dass man es in Deutschland ganz nach oben schaffen kann, ohne je wirklich gearbeitet zu haben.

Ich weiß, viele fragen sich: „Was qualifiziert diesen Mann für das Amt?“ Und die Antwort ist simpel: Ich habe Politik studiert. Kein Handwerk, keine Ausbildung, kein Tag in der realen Arbeitswelt – und das war eine bewusste Entscheidung. Wer braucht Praxis, wenn man Theorie so schön formulieren kann?

Ich habe mein Leben dem Staat gewidmet – nicht etwa als Lehrer, Krankenpfleger oder Handwerker – sondern als vollzeitbezahlter Funktionär. Immer schön in Parteiämtern, immer mit Sitzungsgeld und Kantine. Ich habe gelernt: Je weniger man draußen sieht, desto mehr Karriere macht man drinnen.

Und jetzt darf ich – was für eine Ehre! – Ihre Finanzen verwalten. Gut, von Buchhaltung hab ich wenig Ahnung, und Excel macht mir Angst –, dafür hab ich Berater! Die kosten zwar Millionen, aber sie erklären mir, wo oben und unten ist.

Natürlich kenne ich keine Zahlen im Detail. Aber ich fühle sie. Ich spüre, wenn ein Haushalt rund ist – auch wenn der Bundesrechnungshof etwas anderes meint.

Manche kritisieren, dass es bergab geht. Ich sage: Das ist keine Krise – das ist ein Transformationsprozess! Bei so einem Prozess muss man eben mal den Gürtel enger schnallen. Solidarisch durch die Krise.

Und ich verspreche Ihnen: Auch wenn ich nichts gelernt habe, nie in einem normalen Job war und von Wirtschaft nur das weiß, was mir die PowerPoint-Folien sagen – ich werde weiterhin so tun, als hätte ich alles im Griff. Das ist schließlich die wichtigste Kompetenz in der Politik.

Vielen Dank für Ihr Vertrauen. Und wenn nicht – auch egal. Ich bleib trotzdem.

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