
Der demografische Wandel ist in vollem Gange, es gibt immer mehr alte Menschen, immer mehr Altersarmut und immer mehr schlechte Pflege. Immer mehr Heime schließen, Fachkräftemangel, Pflegepersonal am Limit. Die menschenwürdige Pflege ist nicht mehr gewährleistet, stattdessen nicht mal mehr satt und sauber, aber abgezockt und totgepflegt. Man darf eigentlich gar nicht darüber nachdenken, ohne Angst und Panik über das eigene Alter zu bekommen.
Ein Platz im Pflegeheim ist teuer, eigentlich unbezahlbar. Wer den Eigenanteil nicht selbst erbringen kann, dann kann Hilfe über das Sozialamt beantragt werden. Doch das dauert und die Betreiber von von Pflegeheimen wollen ihr Geld und zwar pünktlich. Was folgt ist die Konsequenz, raus dem Heim, wenn du nicht bezahlst. Doch wohin? Der Einzug in ein Pflegeheim bedeutet, sein gewohntes Umfeld zu verlassen und die eigene Wohnung aufzugeben, ein kleine Habseligkeit mitzunehmen, also eigentlich nichts mehr zu besitzen, denn die Kosten übersteigen alles, auch die eigene Existenz. Der alte Mensch wird obdachlos, wenn er das Pflegeheim verlassen muss. Ein Skandal ohne Gleichen!
Nachdem im öffentlichen TV alte Menschen als Nazisäue und Umweltsünder bezeichnet und besungen wurden, ist es doch gesichert rechtsextrem, wenn man sich um diese alten Menschen kümmert. Nachdem Merz verkündete, wir sollen länger arbeiten, bleibt keine Zeit für die Alten. Die Zerstörung der Familie ist gewollt seit Jahren, Großfamilie gibt es nicht mehr, zumindest unter der eigenen Bevölkerung. Arbeiten sollst du, bist du die Radieschen von unten siehst, aber wenn du alt bist, bist du nichts mehr wert, kann weg, nutzlose Esser, wer soll das bezahlen? Geht man so mit Menschen um, die den Krieg erlebt haben, Entbehrungen erlitten und mit eigener Kraft das Land wieder aufgebaut haben? NEIN!
Schon während der Plandemie hat sich gezeigt, wie schändlich und menschverachtend mit den Alten umgegangen wurde. Weggesperrt, vereinsamt, zur Impfung gezwungen, von Familie getrennt, allein gestorben. Mehr Verachtung geht nicht, wirklich nicht.
Selbst in meinem Berufsleben erlebe ich täglich, wie alte Menschen in ihren eigenen Wohnungen vermüllen und verkommen, da sich niemand mehr für sie interessiert, Blut, Fäkalien, verschimmelte Lebensmittel, Dreck und Müll. Mir blutet das Herz, jedesmal und ich fühle mich ohnmächtig, begreife oft nicht, wie es dazu kommen konnte. Ist das Leben zu Hause nicht mehr möglich, dann ist der letzte Akt das Pflegeheim. Da schließt sich der Kreis, wer nicht zahlen kann, fliegt raus.
Nun nochmal die Frage, wohin mit den Alten? In Zelte unter die Brücke? Vielleicht statt Babyklappe nun die Altenklappe? Abgeben und Tschüss? Was geht mich fremdes Elend an? Wegschauen, weil man es nicht erträgt?
Die Menschenwürde und der Respekt vor alten Menschen wird hierzulande mit Füßen getreten, schlimmer, man spuckt ihnen ins Gesicht. Alte Menschen haben keine Lobby, aber wir können sie ihnen geben, in dem wir nicht wegschauen und handeln, Missstände anprangern und vorallem Hilfe anbieten. Das kann ich, das kannst du, das können alle, wenn man nur will!
Alte Menschen sind lebendige Bibliotheken – voller Geschichten, Erfahrungen und Weisheit, die kein Buch der Welt in dieser Tiefe fassen kann. Sie haben gelebt, geliebt, gearbeitet, verloren und gewonnen. Sie haben Generationen geprägt, Werte weitergegeben und Brücken gebaut zwischen Vergangenheit und Zukunft. Ihre Hände mögen zittern, ihr Schritt langsamer sein, doch in ihren Augen liegt die Ruhe einer langen Reise und die Kraft eines gelebten Lebens.
Es ist unsere Aufgabe und unser Privileg, sie zu ehren. Nicht aus Mitleid, sondern aus Respekt. Nicht nur, weil sie alt sind, sondern weil sie uns den Weg bereitet haben, auf dem wir heute gehen. Ihr Wissen, ihre Geduld und ihre Stärke sind ein Schatz, den wir viel zu oft übersehen in einer Welt, die Jugend und Schnelligkeit feiert.
Ehre bedeutet zuhören, Zeit schenken, da sein. Es bedeutet, sie nicht an den Rand zu drängen, sondern in die Mitte unserer Gemeinschaft zu holen. Denn wer die Alten ehrt, ehrt auch das Leben selbst – mit all seinen Phasen, Lektionen und Schönheiten.
Ein würdevoller Umgang mit alten Menschen ist kein Akt der Höflichkeit – er ist ein Zeichen von Menschlichkeit. Zeigen wir, wie es geht und lassen wir diese wertvollen alten Menschen nicht allein. Auch du wirst in das Alter kommen, wo du Hilfe brauchst und dann begreift du, wie wichtig Familie, Zusammenhalt, Zeit und Liebe ist.
Es ist Zeit zum Nachdenken, zum Handeln und nicht zum Schweigen!
Und wieder spreche in den Politikdarstellern dieses Landes, was man wirklich nicht mehr ernst nehmen kann, meine vollste Verachtung aus! Geld für Krieg und andere unnütze Projekte, statt für die Generationen, denen wir Wohlstand und unser Leben zu verdanken haben, das dürfen wir nicht hinnehmen!
Herzlichst Schwester Anja