
Felix Baumgartner, der österreichische Extremsportler und Held des legendären Stratosphärensprungs, ist tot. Am 17. Juli 2025 kam er im Alter von 56 Jahren bei einem tragischen Paragliding-Unfall an der italienischen Adriaküste ums Leben. Der Abenteurer verlor offenbar während des Flugs die Kontrolle über seinen Schirm und stürzte in den Pool eines Hotels in Porto Sant’Elpidio – jede Hilfe kam zu spät.
Mit ihm verliert die Welt eine der schillerndsten, mutigsten und zugleich umstrittensten Persönlichkeiten unserer Zeit.
Der Sprung, der Geschichte schrieb
Am 14. Oktober 2012 blickte die ganze Welt zum Himmel, als Baumgartner sich aus rund 39 Kilometern Höhe aus einer Kapsel in der Stratosphäre stürzte – mit nichts als einem Raumanzug und einem Fallschirm. Er war der erste Mensch, der im freien Fall die Schallmauer durchbrach, erreichte über 1.300 km/h, stellte drei Weltrekorde auf – und wurde zum internationalen Symbol für Wagemut, Technik und Entdeckergeist.
Ein Leben jenseits der Komfortzone, sportlich wie politisch
Baumgartner suchte nie den sicheren Weg, weder im Sport, noch im Denken. Er scheute sich nicht, gegen den Strom zu schwimmen. So wandte er sich in der Corona-Zeit offen gegen das, was er den „Maßnahmen-Irrsinn“ nannte. Er kritisierte Maskenpflicht und Impfkampagnen, setzte sich für Eigenverantwortung statt Zwang ein und forderte den „zivilen Ungehorsam“ gegen staatliche Eingriffe in das Leben der Menschen.
Auch außenpolitisch bezog er Stellung: Baumgartner sprach sich für eine neue Entspannungspolitik mit Russland aus und warnte vor einer Eskalationsspirale zwischen dem Westen und Moskau. Er war überzeugt, dass Versöhnung langfristig stärker sei als Konfrontation – auch wenn ihn diese Haltung in den Augen mancher zur Reizfigur machte.
Baumgartner war kein bequemer Mensch. Er war jemand, der sich nicht verbog, weder für Sponsoren, noch für Medien. Seine provokanten Aussagen brachten ihm Applaus und Kritik zugleich ein. 2024 wurde er wegen einer Entgleisung gegenüber einem Journalisten verurteilt. Doch wer ihn kannte, wusste: Dahinter stand kein Zynismus, sondern ein Mensch, der seine Überzeugungen lebte.
Felix Baumgartner hat sich tief ins kollektive Gedächtnis gebrannt. Nicht nur wegen seines Sprungs aus der Stratosphäre. Sondern auch, weil er gezeigt hat, was möglich ist, wenn man keine Angst vor Grenzen hat, weder körperlich noch geistig.
Er hinterlässt ein ambivalentes Erbe: Als Mutmacher, als Visionär, als Klardenker. Als jemand, der mehr wagte als die meisten – und daran wuchs, manchmal auch scheiterte.
Der Himmel war immer sein Zuhause. Dass sein letzter Flug ihn das Leben kostete, ist tragisch, aber irgendwo auch symbolisch. Felix Baumgartner war nie für den Stillstand gemacht.
Möge er nun seinen Frieden finden dort, wo keine Grenzen mehr existieren.