
Zum ersten Mal hörte ich vom Josephspfennig im Jahr 2013. Dirk Müller (Mr. Dax) erzählte vom Josefspfennig in einer Fernsehsendung des öffentlichen Fernsehen Deutschlands.
Dieses Gedankenexperiment geht zurück auf Richard Price und beschreibt das Wachstum eines über einen langen Zeitraum angelegten Vermögens durch den Zinseszinseffekt. Wieviel Geld hätten die Nachkommen von Josef heute, wenn sie das Sparbuch aus dem Jahre Null heute finden würden? Dirk Müller (Mr. Dax) verwendet diese Geschichte auch immer wieder gerne und vergleicht dabei eine Geldanlage mit und ohne Zinseszinseffekt bei 5% Zinsen.
Für viele Menschen ist das Ergebnis bei 5% Zinsen unvorstellbar hoch. Nun haben wir seit 2002 keinen Pfennig und auch keine D-Mark mehr. Also habe ich dieses Gedankenexperiment mit der kleinsten Euroeinheit nachgerechnet, dem Euro-Cent. Im Februar 2016 durchbrach dieser eine Euro-Cent bei einer jährlichen 5%igen Verzinsung die 50-Sextilliarden-Euro-Schallmauer. Für mich war es damals Grund genug, den Geldschein für diesen Tag vorzubereiten.
Nun sind seitdem mehrere Jahre vergangen und wir erleben unverändert eine Welt, die am Abgrund steht. Die Gier mancher Menschen, besonders mit übergroßen Vermögen, nach Geld und Macht ist unverändert groß.
Im Jahr 2025 wäre aus diesem Eurocent bei einer jährlichen 5%igen Verzinsung unvorstellbare 81.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000 Euro (eine 81 mit 39 Nullen) geworden.
Um in die Nähe des Vorstellbaren kommen, könnte man diese Geldmenge in Gold umrechnen. Doch wir bräuchten auch hierfür eine unvorstellbare Menge Gold. Wenn wir die Masse der Sonne für die Berechnung dieser Geldmenge als Grundlage nutzen, bräuchten wir die Sonne aus reinem Gold nicht nur einmal, sondern 440000 mal. Auch dieses Ergebnis bleibt in unserer Welt, in der Welt des Kapitalismus, weiterhin unvorstellbar.
Was bleibt uns also, um aus diesem Teufelskreis auszubrechen?
Helfen könnte ein genauer Blick auf die 10 Gebote der Bibel. Gebot 5 sagt uns, dass wir nicht töten sollen. Zweifelsohne tötet die kapitalistische Gier jährlichen Millionen von Menschen. Gebot 7 sagt uns, dass wir nicht stehlen sollen, Gebot 9 sagt uns, dass wir nicht begehren deines Nächsten Haus und Gebot 10 sagt uns, dass wir nicht begehren deines Nächsten Vieh oder alles, was sein ist.
Zusammengefasst könnte man auch ein Zitat aus dem Film „Eat, Pray, Love“ verwenden: „Lass doch einfach mal los“. Lass los von der Gier nach immer mehr.