
Pflegegrad 1 vor dem Aus – ein Angriff auf die Schwächsten
Ein Kommentar von Schwester Anja
3,5 Milliarden Euro fehlen der Pflegekasse im Jahr 2026, es muss gespart werden und wieder müssen die Schwächsten zahlen, Menschen die sich nicht wehren können. Das sind 860 000 Menschen in Deutschland. Hinter jeder Zahl, steht ein Leben, ein Schicksal, eine Geschichte.
Den Pflegegrad 1 zu streichen, das diskutiert aktuell die Bundesregierung. Noch ist es nicht nicht beschlossen, aber ernsthaft, laut und ohne Scham liegt der Vorschlag auf dem Tisch. Gnadenlos und ohne jegliches Gewissen, eiskalt, überschattet von Gier und Verachtung und es ist der ruinierenden Regierung nicht einmal unangenehm.
Wen betrifft der Pflegegrad 1? Menschen mit leichten Beeinträchtigungen, denen der Alltag mit Unterstützungsleistungen ein Stück Selbstständigkeit und Hilfe gegeben werden kann, um im eigenenZuhausezu verbleiben. . Die Hilfe beträgt 131 Euro im Monat, was für eine angemessen Hilfe eh schon zu wenig ist, und beinhaltet Unterstützung, Begleitung, Hilfe im Haushalt und im Alltag.
Dazu stehen den Menschen mit Pflegegrad 1 zusätzlich Pflegehilfsmittel in Höhe von 42 Euro/ Monat, Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen bis zu 4000 Euro, ein Hausnotrufsystem, Pflegekurse für Angehörige und Zuschüsse für eine Wohngemeinschaft und betreutes Wohnen zu. All das soll nun gestrichen werden, um Gelder einzusparen, die vorher reichlich aus der Pflegekasse zweckentfremdet geplündert wurden. Wir wissen es, sie wissen es.
Wofür Gelder verschleudert werden, ist längst bekannt und ich muss hier keine Zahlen benennen. Nun sollen 1,8 Milliarden eingespart werden, so das RWI Leibniz-Institut. Man fängt bei den Schwächsten an, den Menschen mit Pflegegrad 1, bei denen der Alltag noch mit kleinen Hilfen funktioniert, bis jemand skrupellos beschließt, ihn unbezahlbar zu machen.
Gerade den alten Menschen, die das Land mit aufgebaut haben, Kinder großgezogen, ihr Leben lang gearbeitet und in Kassen eingezahlt haben, gehört Respekt und all die Hilfe, die sie brauchen, um ihren Lebensabend in Frieden und Würde zu verbringen.
Es ist ein Krieg gegen das eigene Volk, welches restlos ausgeplündert, verhöhnt, gespalten und maßlos verachtet wird. Den alten Menschen spuckt man ins Gesicht und lässt sie in ihrer Hilflosigkeit und in ihrem Schmerz allein. Mein Verachtung gegenüber dieser Regierung könnte nicht höher sein. Ein Aufschrei sollte durch die Bevölkerung gehen, doch ich höre und sehe nichts. Alles wird schweigend hingenommen, man duckt sich weg.
Der Angriff auf die Schwächsten sollte aufhorchen lassen, wie man mit einem Volk umgeht, was sich alles gefallen lässt. Die rote Linie ist längst überschritten und der Angriff wird weiter gehen, wenn wir uns nicht endgültig wehren.
Wenn man die Menschen erschöpft und ablenkt, werden sie sich nicht organisieren.
Wenn man sie gegeneinander kämpfen und sich spalten lässt, werden sie keinen Widerstand leisten.
Erhebt euch gegen die Ungerechtigkeit und den Krieg gegen uns Menschen. Schützt die alten Menschen und gebt ihnen Mut, Hilfe und Liebe!
Alles passiert, solange wir es zulassen. Angst beginnt im Kopf, Mut aber auch!
Alexander Kurth