Leipziger Pseudo-Anwalt erneut vor Gericht

Kasek erneut vor Gericht

Wieder einmal steht Jürgen Kasek im Mittelpunkt negativer Schlagzeilen und vor Gericht.

Der einstige Leipziger Grünen-Stadtrat, der sich gern als moralische Instanz in gesellschaftlichen Debatten inszeniert, sorgt nun selbst für einen weiteren Justizfall. Dieses Mal geht es nicht um fragwürdige Aufrufe bei X (ehemals Twitter) sondern um Missbrauch von Berufsbezeichnungen.

Laut Anklage soll er trotz des Entzugs seiner Zulassung weiterhin als Rechtsanwalt aufgetreten sein – ein Vorwurf, der schwer wiegt und das Bild eines Mannes schärft, der die Regeln gern für andere definiert, aber für sich selbst sehr großzügig auslegt. Eine schon chronische und weit verbreitete Krankheit bei sogenannten Bessermenschen.

Kasek gilt als Aktivist, wie alles in dieser Republik, was in normalen Staaten als Unruhestifter bezeichnet wird. Er tritt gerne lautstark auf, wenn Andersdenkende demonstrieren oder Kritik an der verfehlten Einwanderungspolitik äußern. Doch wer sich selbst ständig auf der Seite des Guten verortet, sollte besonders sorgsam mit Recht und Verantwortung umgehen, damit hat der Pseudo-Anwalt so seine Probleme. Genau hier offenbart sich ein Widerspruch, der längst zu seinem Markenzeichen geworden ist.

In Leipzig bewegt sich Kasek seit Jahren im Umfeld lradikaler Gruppen, die nicht selten durch Gewalt und Einschüchterung auffallen. Statt Distanz zu wahren, sucht er oft die Nähe – politisch aber auch rhetorisch. So wird aus dem ehemaligen Anwalt schnell ein intoleranter Toleranzprediger, den man durchaus auch als Hassprediger bezeichnen kann.

Seine Einmischungen in mediale Aufreger sind berüchtigt. Als in Leipzig ein Hotel wegen angeblich antisemitischen Vorfällen an den Pranger gestellt wurde, gehörte Kasek zu den Schnellsten, die die Empörung befeuerten. Später stellte sich heraus, dass der Vorwurf befeuert durch einen Z-Promi haltlos war – die Aufregung und die Stimmungsmache hatten aber längst ihre Wirkung entfaltet. Es war nicht das erste Mal, dass Kaseks moralischer Eifer von Fakten überrollt wurde.

In seiner eigenen Partei ist der einstige Hoffnungsträger inzwischen kaum noch ein Faktor und so beliebt wie ein Verbrennermotor. Zu schrill, zu selbstgerecht, selbstverliebt und zu oft negativ in den Schlagzeilen.

Wer ständig auf der Bühne der Empörung steht, darf sich nicht wundern, wenn am Ende niemand mehr zuhören will. Diesen Status hat Kasek längst erreicht.

Julian Nagel

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