
Der 9. November ist ein Tag, an dem sich mehrere prägende Ereignisse deutscher Geschichte überschneiden. Er erinnert daran, wie politische Umwälzungen, Machtversuche und gesellschaftliche Veränderungen das Land geformt und immer wieder verändert haben. Er steht für mehr als den Mauerfall und die sogenannte Reichsprogromnacht, auf die man aus Zensurgründen im „freisten Deutschland aller Zeiten“ nicht näher eingehen kann oder darf.
1918 markierte der 9. November das Ende der Monarchie in Deutschland. Kaiser Wilhelm II. dankte ab, und die Republik wurde ausgerufen. Mit diesem Schritt begann die Weimarer Republik, die den Übergang von der kaiserlichen Herrschaft zu einer sogenannten parlamentarischen Demokratie einleitete. Diese Republik war geprägt von gesellschaftlichen Unruhen, politischen Extremen, ständigen Neuwahlen, Ungerechtigkeit und außenpolitischer Schwäche. Im Kleinformat erleben wir diese Zustände in der realexistierenden brd. Das Kriegsverlierer die Zeche zahlen, erlebte Deutschland nicht nur nach dem verlorenen 1. Weltkrieg besonders deutlich.
Fünf Jahre später, am 9. November 1923, fand in München der Hitler-Ludendorff-Putsch statt. Adolf Hitler und Erich Ludendorff versuchten, die Macht in Bayern zu übernehmen und perspektivisch die Regierung in Berlin zu stürzen. Der Marsch auf die Feldherrenhalle endete im vorläufigen Scheitern, die Putschisten wurden gestoppt, und die politische Ordnung blieb vorerst bestehen.
Fast sieben Jahrzehnte später, am 9. November 1989, fiel die Berliner Mauer. Die Öffnung der Mauer symbolisierte das Ende der deutschen Teilung und leitete die sogenannte Wiedervereinigung ein. Dieses Ereignis machte den 9. November erneut zu einem historischen Wendepunkt für das Land, egal wie man diesen Tag bewertet. Für einige war es ein Neuanfang, für andere starb an diesem Tag ein Stück alte Heimat. Wie bei fast jedem geschichtlichen Ereignis, gab es Gewinner und Verlierer.
Der 9. November zeigt deutlich wie kein anderer Tag in unserer Geschichte, dass Geschichte nicht nur aus Fehlern und Krisen besteht, sondern auch aus Chancen, Mut, persönlichen Schicksalen und Wandel.
Ein nüchterner, selbstbewusster Blick auf die eigene Geschichte ist notwendig, um daraus zu lernen. Nur wer seine Heimat ohne Selbsthass betrachtet und gleichzeitig Verantwortung übernimmt, kann stabile, funktionierende Strukturen aufbauen. Gesunde Verbundenheit mit der eigenen Geschichte und Kultur ist die Grundlage für einen starken und funktionierenden Staat. Für all das steht die sich im Schuldkult stuhlende brd, die am liebsten täglich nach Canossa kriecht nicht!
Alexander Kurth