
Tageskolumne Rückblick Samstag.
Berlin ähm Quatsch Dresden! Heute war Freedom-Day in der sächsischen Landeshauptstadt. Naja, noch nicht ganz. Spässle.
Die Dresdner Querdenker 351 riefen um 17.00 Uhr zur gleichnamigen Demonstration auf den Altmarkt. Mein guter Freund René und ich waren schon gegen viere vor Ort. Die Anspannung der Organisatoren war greifbar. Ich war schon lang nicht mehr zu Fuss in der Innenstadt unterwegs. Egal. Auf der Suche nach einem Heissgetränk fühlten wir uns um zirka 80 Jahre zurück versetzt. Selbst draussen gab es im Zwischenhof der Altmarktgalarie nur Glühwein auf Vorlage von 2G-Papieren. Unglaublich, aber auch egal. Bei einem Fleischer in der Seestrasse hatten wir Glück.
Zurück zum Altmarkt. Allmählich trafen die Teilnehmer ein. Das ein und das andere Gesicht kannte ich noch aus früheren Zeiten. Die Begrüssungen sind wie als wär’s gestern erst gewesen. Schönes Gefühl.
Das breitgefächerte Publikum liess sich nicht einem Klientel zuordnen. Junge Menschen fanden sich unter mehreren Fahnen mit der Aufschrift „Studenten stehen auf“ zusammen und aus Solidarität mit den Truckern in Kanada schickte selbst Winnetou zumindest einen Indianer mit Federschmuck zum Spaziergang. Originell war’s allemal. Überhaupt waren die Flaggen ein sehr bunter Mix durch alle Gruppierungen. Die Fahne der ,Freien Linken’ wehte neben kanadischen, russischen, deutschen und auch isrealischen Landesflaggen. Problemlos. Entschuldigung, wenn ich welche unerwähnt lasse.
Pünktlich ging es dann auch los. Der Chef von Querdenken 351 Dresden Marcus Fuchs sprach in seiner Eröffnungsrede genau von diesem Zusammenhalt der verschiedensten Menschen, welche nur die Beendigung dieser derzeitigen Politik und deren Repressalien für selbstbestimmter Bürger anstreben. Friedlich, aber bestimmt. Da geh ich mit.
Als nächster Redner stand der Gründer von Querdenken überhaupt Michael Ballweg am Mikrofon. Er ist der oder zumindest einer der Begründer von Querdenken 711 in Stuttgart. Seine ersten Worte waren, dass der Widerstand nur über angemeldete Demonstrationen erfolgen könnte und dass das Geldsystem reformiert werden müsste. Das hat er grad nicht. Das Geld. Da bin ich raus. Mit dem System gegen das System läuft sich tot. Das hatten wir in Dresden schon über mehrere Jahre. Meine Meinung, aber die ist auch egal.
Es folgte noch ein musikalischer Beitrag und eine Rede von Leuten, welche ich persönlich nicht kenne. Das hat nichts zu bedeuten.
Der anschliessende „Aufzug“ war phänomenal. Fast unbemerkt hatte sich der Platz während des Bühnenprogramms anscheinend doch noch prall gefüllt. Mehrere tausend Spaziergänger drängten sich über die Wilsdruffer Strasse in Richtung Pirnaischer Platz um dann eine grosse Runde durch das abendliche Dresden zu ziehen. Unübersehbar, unüberhörbar, aber friedlich. Wieviele es letztendlich waren, weiss ich nicht. Einige sprechen sogar von 10 000. Egal. Zuviele können es nie sein! Bis zum Schluss sind wir dennoch nicht mitgelaufen.
Den Abschluss hab ich mir im Internet angeschaut. Die Protagonisten der Spätvorstellung kenn ich eh nicht. Gute Laune und Polonaise liessen aber auf einen sehr erfolgreichen Abend für die Organisatoren schliessen.
Fazit: Danke an Querdenken 351 Dresden und an alle Unterstützer und Teilnehmer! Wir sehen uns auf den Strassen. Jeder an seinem Platz!
Schönen Tag!
Ute Fugmann