
Antirassismus-Wahn in Leipzig
Um was bitte geht es einer Gilde von Kritikern des Zoos denn seit längerem? Oder anders: Was ist in einer kulturell vielfältigen Stadt denn dabei, wenn auswärtige Kulturgruppen Darbietungen aus ihrem Kulturleben zeigen? Vermitteln solche Veranstaltungen nicht gerade Wissen über fremde Völker, das man sonst nicht adäquat vermittelt bekäme? Es scheinen „interessierte Kreise“ zu sein, die immer wieder auf dem Zoo herumhacken und ihn eines angeblichen Rassismus bezichtigen, nur weil auf ihm der „Makel“ von Veranstaltungen des vor vielen Jahrzehnten üblichen Zeitgeistes „lastet“. Seitdem sind das Kaiser-, das 3.Reich und die DDR zu Bruch gegangen, haben 2 Kriege stattgefunden, ein Neuaufbau, und zuletzt ein tiefgreifender gesellschaftlicher Wandel. Weit davor war der Ernst Pinkert und seine damaligen Veranstaltungen. Nun werden die heutigen genauso geschmäht.
Sind gewisse Kräfte denn so sehr von Antirassismus-Wahn zerfressen, dass sie überall Rassismus wähnen, wo gar keiner ist? Wünschen sie, dass es künftig Veranstaltungen nur noch geben darf, nachdem sie einer Planung durch eine Begutachtungsstelle ihr Antirassismus-Siegel vergeben haben? Mit Verlaub: In erster Linie beschäftigt sich ein Zoo mit Tieren. Heißt, andere Veranstaltungen müsste er nicht durchführen. Will man in Wahrheit populärwissenschaftliche Bildung verhindern, weil die Inhalte der eigenen Sicht womöglich nicht in voller Gänze entsprechen? Etwas Eigenverantwortung darf man dem Zoo doch wohl zugestehen, oder? Man könnte auch fragen: Haben diese Kritikerkreise eigentlich nichts Sinnvolleres in ihrem Leben zu tun? Merke: Ein Migrantenbeirat ist eigentlich dazu da, seiner Klientel das „Einleben“ in für sie ungewohnte Verhältnisse zu erleichtern, nicht aber die städtische Kulturlandschaft zu werten. Dafür haben wir ein Amt und eine Bürgermeisterin; das sollte ausreichen. Das Herumreiten auf Kolonien, die Deutschland seit 1918 nicht mehr hat – andere Staaten durchaus noch bis in die 1960er! – nervt gegenwärtige Menschen nur noch! Leser wie Kritiker kennen doch Kolonien nur noch aus Schulbüchern: die Weimarer Republik ist jetzt um die 100 Jahre her; so lange schon, seit dem Versailler Vertrag – und weit vor DDR und BRD – ist der Kolonialismus in Deutschland bereits Geschichte. Was soll’s also außer Stimmungsmache?
(Bildquelle: t-online)