
Heidenau. Hä? Ja diesmal ist es nur persönlich. Ich bin schon eine Weile im Widerstand. Manch einer kennt mich sogar persönlich. Ich war schon überall. Ich kenn auch fast alle. Ich hab kaum Selfies mit politischen Grössen der Gegenwart oder Vergangenheit. Brauch ich auch nicht. Die letzten Jahre waren sehr wilde.
Ich war nach Meinung der Behörden politisch motivierter Gewalttäter und sogar Rädelsführer. Unglaublich. Ich war 31 Jahre Hundeführer im Hundesport und über die Hälfte davon Chefin von einem Hundeplatz im Dresdner Osten. Schöne Zeit. Ich war auch schon Architektorin! Hä? Das war die respektable Bezeichnung meiner zwei amerikanischen Chefs im Architekturbüro am Schillerplatz. Peyton war ein Hippie, Miguel ein Latino und ich ein Punk. Damals vorm Krieg. Ich hatte einen riesigen Zwinger für meine drei Schäferhunde direkt am Büro. Knallbunt. Der Zwinger. Egal.
Warum ich das schreibe? Morgen beginnt für mich ein neues Leben. Klingt komisch; ist aber so. Nach einem Jahr Hundeabstinenz zieht morgen Herr Seppl bei mir ein. Der kleine Rauhaardackel wird mich wieder motivieren. Natürlich kann dann nur schreiben, wenn er schläft. Irgendwelche Fragen? Spässle.
In Heidenau geht gar richtig die Post ab! Stadtfest mit Feuerwerk ohne Ende! Obwohl? Jetzt ist fast Ruhe. Lasst die Menschen endlich wieder feiern! Man muss sich ja nicht gleich zum Affen machen! Das ist in Heidenau eher unwahrscheinlich. Kein Spässle!
Schönes Wochenende!
Ute Fugmann